Søren Fog, was ist die Blockchaintechnologie?
Søren Fog: Auf den Punkt gebracht: Die Blockchaintechnologie erlaubt es zwei Internetnutzern, die sich nicht kennen müssen, untereinander direkt Transaktionen abzuwickeln, und zwar ohne jegliches Zwischenglied, das die Integrität und das Vertrauen in die Transaktionen gewährleisten muss. Quintessenz: Die Blockchain ist die Automatisierung von Vertrauen. Heute braucht es bei vielen alltäglichen Handlungen wie beispielsweise Hauskäufen- und -verkäufen, Kreditgeschäften, oder Versicherungsanträgen Mittelsleute, die das für die Transaktionen notwendige Vertrauen schaffen. Paradebeispiele dafür sind Notare, Banker oder Versicherungsbroker. Wenn Transaktionen auf einer Blockchain beruhen, braucht es keine Mittelsleute mehr: Das Vertrauen wird in virtueller Form automatisch und kostenlos geschaffen.
Was könnte uns die Blockchaintechnologie bringen?
Søren Fog: Die Kryptowährungen wie der Bitcoin als deren bekanntester Vertreter deuten an, wie die Blockchaintechnologie dank der Automatisierung des Vertrauens und der Digitalisierung aller Prozesses die Übertragung von Werten revolutionieren könnte: Ohne Bank, Notar oder andere Vermittler können Währungseinheiten oder Wertanteile bis in die kleinsten Fraktionen kostenlos in Echtzeit von einer Person zur andern gelangen. Wenn mir dann jeweils entgegnet wird, die Kryptowährungen seien heute nach wie vor eine Randerscheinung, erzähle ich gerne aus dem Leben von Marco Polo. Im 13. Jahrhundert ist dieser nach einer 30-jährigen Weltreise nach Venedig zurückgekommen. Er wirbelte mit Papiergeld durch die Stadt und sagte, in China bestehe das Geld aus Papier und nicht aus Silber oder Gold. Man lachte. Tatsächlich dauerte es dann noch einige Jahrhunderte, bis sich das Papiergeld überall durchsetzte – und sich bis heute behauptet. Der Grund dafür: Papier ist viel handlicher und leichter austauschbar als Silber oder Gold. Diese Geschichte zeigt, wie lange es dauern kann, bis sich im Transaktionsbereich eine kluge Idee gegen festverankerte Gewohnheiten durchzusetzen vermag. Ich bin jedoch fest der Meinung, dass die auf der Blockchaintechnologie beruhenden digitalen Transaktionstechniken dank des automatisierten Vertrauens eines Tages das Papiergeld und die heutigen Transaktionsarten von Wertanteilen verdrängen werden.
Wie sehen Sie die Auswirkungen der Blockchaintechnologie im Versicherungsbereich?
Søren Fog: Soweit ich es überblicken kann, sind heute praktisch alle Risiken bekannt, die von Versicherern aufgrund der klassischen versicherungsmathematischen Methoden versichert werden können. Mehranteile am Versicherungskuchen mussten deshalb bislang über Preissenkungen dank Prozessoptimierungen oder aggressivem Marketing erobert werden. Die Blockchaintechnologie erlaubt es nun den innovativen Versicherern, über eine zuverlässigere und bessere Sammlung von vertrauensvollen Daten, die Suche nach versicherbaren Risiken zu verfeinern und auszuweiten. Das erlaubt, neue Versicherungsprodukte auf den Markt zu bringen oder bestehende Versicherungsprodukte viel individueller zu gestalten.
Wird entsprechend der Crowdfinanzierung auch die Crowdversicherung kommen?
Søren Fog: Tatsächlich haben die von der Blockchaintechnologie ermöglichte Dezentralisierung und die damit verbundene Innovation der Crowdversicherung ein grosses Potenzial, das bisherige Versicherungsgeschäftsmodell infrage zu stellen. Wir sind zwar noch nicht so weit, aber das wird bestimmt eines Tages kommen: Private werden sich über vertrauensvolle virtuelle Pools gegenseitig versichern, und zwar ohne kostenverursachende Versicherer und Versicherungsvermittler.
Was sind eigentlich derzeit noch die grössten Probleme der Blockchaintechnologie?
Søren Fog: Die Blockchaintechnologie, die ja noch in den Kinderschuhen steckt, ist mannigfaltig herausgefordert. Da sind beispielsweise die wegen der hohen Vertrauensanforderung ungenügende Skalierbarkeit, die zu kleine Zahl von Transaktionen in einer Sekunde. Auch das unglaublich viel Strom fressende Bitcoin-Mining ist ein Phänomen, das die Verbreitung der Technologie im Währungsbereich hemmt. Das heisst: Es braucht eine bessere Technologie. Ich bin allerdings überzeugt, dass die Blockchaintechnologie laufend erfolgreich weiterentwickelt wird und sich dann mehr und mehr durchsetzt. In der verbesserten Form wird sie dann manche bislang erfolgreiche Geschäftsmodelle herausfordern.
Ihr abschliessender Gedanke zur Zukunft der Blockchaintechnologie?
Søren Fog: Die jüngste Wirtschaftsgeschichte hat zu einer unglaublichen Vermögenskonzentration in wenigen Händen geführt. Das birgt enorme politische Risiken in sich, wie jüngste Entwicklungen zeigen. Die Blockchaintechnologie wird dank der kostenlosen Automatisierung des Vertrauens die Möglichkeit schaffen, dass alle Menschen mit den tiefst möglichen Eintrittshürden und ohne teure Vermittler und Berater an mannigfaltigen Märkten teilnehmen können. Die Blockchaintechnologie hat deshalb das Potenzial, zur Schaffung einer besseren und faireren Welt beizutragen – und damit die derzeit ungleiche Reichtumsverteilung etwas auszugleichen.
Kai Kunze, 48-jährig (Bild), Master in Rechtswissenschaften der Universität Lausanne und Inhaber des Diploms in «Insurance Management» der Universität St. Gallen, hat am 3. Juli 2017 am Sitz des FinTech-Inkubator F10, Zürich, im Auftrag des Versicherungskonzerns Generali das FinTech-Startup «Lings» gegründet. Er als CEO des Startups und seine drei Kollegen in der «Lings»-Geschäftsleitung haben vorher bei Generali eine erfolgreiche Karriere als Führungskräfte und Versicherungsspezialisten durchlaufen. Im Gespräch mit den «winVS-E-News» verrät Kai Kunze, weshalb er es gewagt hat, bei einem unsicheren Startup einzusteigen, und wie er die Zukunft des Versicherungsgeschäfts sieht. Lesen Sie seine Antworten auf unsere Fragen.
Kai Kunze, weshalb sind Sie beim Startup «Lings» eingestiegen? Kai Kunze: Ich bin ein Versicherer! Von Schaden, über Produktentwicklung, Vertriebsleitung und Underwriting habe ich in allen Kernfunktionen der Assekuranz gearbeitet. Dabei habe ich gelernt, wie wichtig ein richtiger Versicherungsschutz ist. Leider nehmen die Kunden ihre Versicherung jedoch nach wie vor eher als notwendiges Übel wahr. Mit «Lings» habe ich die einmalige Chance, die Assekuranz neu zu definieren. Ziel ist es, dass unsere Kunden ihre Versicherung lieben! Wie ist «Lings» entstanden? Kai Kunze: Die Kunden von Generali teilen ihrem Versicherer regelmässig mit, was sie von ihm erwarten. Mit den bestehenden informationstechnologischen(IT) Systemen, Prozessen und Zielen ist es jedoch sehr schwer, wirklich Neues umzusetzen. Dazu hat ein grosser Versicherungskonzern nicht die Einstellung, einfach ein «Minimal Viable Product» (MVP), ein "minimal überlebensfähiges Produkt", in den Markt zu stellen und mit den Kunden weiterzuentwickeln oder bei einem Misserfolg rasch und günstig einzustampfen. Diese Ausgangslage hat Generali dazu bewogen, das Startup «Lings» ins Leben zu rufen. Was ist der Auftrag an «Lings»? Kai Kunze: Der Auftrag der Geschäftsleitung von Generali war recht einfach und mutig: „Ihr verlasst eure bisherigen Jobs, habt neun Monate Zeit, um was zu entwickeln, und ihr müsst in der Zwischenzeit nichts rapportieren.“ So hat «Lings» am 1. Juli 2017 mit einem weissen Blatt angefangen. Rund vier Monate später sind wir mit der ersten Schweizer On-demand-Versicherung für Gegenstände in den Markt gegangen. Die Aufstellung unseres Startups ist nicht mit Generali vergleichbar, dennoch kann das Mutterhaus von uns lernen, insbesondere auch von unseren Fehlern! Wie ist «Lings» finanziert? Kai Kunze: Zum Start im Juli 2017 wurde «Lings» mit einem Budget ausgestattet, das für ein Startup recht komfortabel ist - gegenüber meinem letzten “Corporate”-Budget als Head Underwriting jedoch im Rundungsbereich lag. Aufgrund unseres erfolgreichen Starts im Markt hat uns Generali nun weiter bis Ende 2018 finanziert. Wir sind nun auch dran, die Rechtsform anzuschauen. Ziel ist es, im Jahr 2018 eine Filiale von Generali zu werden. Unter https://www.lings.ch wird eine Kameraausrüstungsversicherung angeboten: Was ist das Innovative an diesem Angebot? Kai Kunze: Bei uns entscheidet der Kunde darüber, wann er den Versicherungsschutz braucht. Diesen kann er jederzeit auf seinem Smartphone aktivieren und deaktivieren. Der Versicherungsschutz ist umfassend und wir setzen auf Transparenz. Sogar unsere Allgemeinen Bedingungen sind so einfach geschrieben, dass unsere Kunden sie auch wirklich lesen. Schlussendlich haben wir keinen Zielkonflikt mit unseren Kunden, da wir einen fixen Kostenanteil für uns beanspruchen. Sollten unsere Prämieneinnahmen höher sein als die Schadenbelastung, spenden wir den Überschuss an ein gemeinnütziges Werk. Wir verdienen also nichts daran, Schäden abzulehnen. Weshalb gerade Kameras als Einstieg? Kai Kunze: Ja, weshalb gerade Kameras: Uns ist es wichtig, die Bedürfnisse unserer Kunden zu verstehen. Dafür gehen wir sehr zielgerichtet in den Markt. Da Roger Schüeber, unser Chief Marketing Officer, leidenschaftlich gern fotografiert, war ein Einstieg in der Community der Menschen, die gerne Fotografieren, ein logischer Schritt. Jetzt sind wir dran, weitere Communities zu entwickeln. Wir werden schon bald wesentlich breiter auftreten. Welche vielversprechenden Versicherungsinnovationen hat «Lings» denn im Köcher? Kai Kunze: Wir haben eine lange Liste an Ideen, die wir gerne umsetzen möchten. Das tun wir aber nur, wenn es für unsere Kunde auch Sinn macht. Also anstatt selbstverliebt jetzt einfach mit unseren Ideen in den Markt zu gehen, sprechen wir mit unseren Kunden und priorisieren gemeinsam, was wir als Nächstes tun. Die kommenden Monate werde dabei primär auf die kontinuierliche Verbesserung des Kundenerlebnisses zielen. Zudem müssen wir nun auch in unsere Administration investieren, da wir viel mehr Kunden als erwartet haben. Wie werden sich FinTech-Lösungen im Versicherungsbereich auf das klassische -Versicherungsgeschäft auswirken? Kai Kunze: Im Bereich der Finanztechnologie oder abgekürzt FinTech gibt es im Versicherungsbereich sehr viele interessante Entwicklungen, aber eben auch sehr viel Hype und Lösungen, die am Kunden vorbeizielen. Die meisten FinTech-Lösungen besetzen die Nische der Kundenbeziehung. Dies, weil die klassische Assekuranz weiterhin zu kompliziert und zu distanziert agiert. Die FinTech-Lösungen zielen meist darauf ab, schneller und kundenorientierter zu arbeiten. Dies wird nicht ohne wesentliche und schmerzhafte Anpassungen in den Organisationen der Versicherer gehen. FinTechs haben somit eine grosse Chance, einen Teil der Wertschöpfungskette im Versicherungsgeschäft zu besetzen. Bei den Brokern und Vermittlern wird deshalb die Spezialisierung weitergehen müssen. Vermittler müssen sich dringend überlegen, welche Leistungen sie für den Kunden besser und effizienter als eine elektronische Applikation oder ein Vergleichsdienst anzubieten vermögen. Wie werden sich FinTech-Versicherungslösungen mit Angeboten wie Airbnb vereinen? Kai Kunze: Was wir von Angeboten wie Airbnb, ein Community-Marktplatz für die Buchung und Vermietung von privaten Unterkünften, lernen können: Man muss sich konsequent auf das Kundenbedürfnis ausrichten. Zudem löst eine temporäre Miete sowohl für den Vermieter wie für den Mieter das entsprechend temporäre Bedürfnis nach einem leicht buchbaren temporären Versicherungsschutz aus. Könnten Sie sich dafür auch eine Gratisversicherung vorstellen, die sich über Werbung finanziert? Kai Kunze: Eine werbefinanzierte Gratisversicherung widerspricht allem, was wir bislang im Versicherungsgeschäft kennen. Ich habe so ein Bauchgefühl, eine Gratisversicherung die sich beispielsweise über Werbung finanziert, könnte schon bald kommen. Darauf hätte zurzeit kein bestehender Versicherer eine Antwort. Wie stellen Sie sich denn das Versicherungsgeschäft der Zukunft vor? Kai Kunze: Das Grundbedürfnis nach Versicherungsschutz in vielen Lebensbereichen wird es immer geben. Ich glaube, es werden künftig sehr viele einfach buchbare, an Ereignisse gebundene und mithin temporäre Versicherungslösungen aufkommen, zum Bespiel: ein temporärer Rundumschutz für die Ferien, für ein Wagnis, die Miete eines Objekts oder den Transport mit einem Transportmittel. Ein anderes Zukunftsthema ist es, ob neue Technologien wie die Blockchain es erlauben, Versicherungen ohne Versicherer anzubieten. Für einfache, klare Schutzbedürfnisse geht das jetzt schon, für komplexere Ereignisse noch nicht. Ein zündender Gedanke, den Sie aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen mit FinTech-Lösungen unbedingt an unsere Leserinnen und Leser weitergeben wollen? Kai Kunze: Wenn ich meine Arbeit im klassischen Unternehmen mit den Erfahrungen im Startup vergleiche, ist mein Tipp an alle Unternehmen: Macht Eure eigenen internen Startups! Ihr könnt so viel lernen und gewinnen. Und generell: Einfach weniger diskutieren und mehr tun!
Christian Lory, was ist der Data Extraction Service DXS für Versicherungsbroker?
Christian Lory: Der Data Extraction Service DXS ist ein digitaler Service, der die PDF-Policen der Versicherungsgesellschaften als Datenquelle nutzt. Die dort verfügbaren Daten werden automatisch ausgelesen und können dann digital weiterverarbeitet werden. Die manuelle Datenerfassung entfällt vollumfänglich. Der Service ist allgemein verfügbar und lässt sich in beliebige Prozesse einbinden. Damit wird eine medienbruchfreie Verarbeitung von Maschine zu Maschine ermöglicht.
Was bringt das dem Versicherungsbroker?
Christian Lory: Der Data Extraction Service DXS ermöglicht es dem Broker, sich auf die gewinnbringenden und interessanten Aufgaben zu konzentrieren: Die repetitiven und mühsamen Tätigkeiten entfallen. Der Einsatz des Service bringt namentlich drei Vorteile: Erstens wird viel Zeit für die Erfassung und Verarbeitung der Versicherungspolicen eingespart. Zweitens werden Erfassungsfehler vermieden und die Datenerfassung ist umfangreicher. Das erhöht die Datenqualität. Drittens werden der Umfang und die Geschwindigkeit der Auskunftsbereitschaft erheblich gesteigert. Das erhöht die Dienstleistungsqualität.
Weshalb stützen sie Ihren Service auf die PDF-Police?
Christian Lory: Die Digitalisierung des Versicherungsbrokergeschäfts läuft sehr heterogen und damit schleppend. Unser Ziel ist es, diese Digitalisierung dank dem Data Extraction Service DXS zu beschleunigen. Das lässt sich am wirksamsten mittels der Datenextraktion der längst etablierten PDF-Policen erreichen. Die PDF-Police als Datenquelle ist leicht verfügbar, sei es auf dem Portal der Versicherungsgesellschaften, physisch im Versicherungsordner der Kunden oder teilweise sogar in den Kernprozessen der Interessengemeinschaft IG B2B for Insurers + Brokers. Zudem enthält die Police viele wichtige Daten, die dem Broker in jeder Hinsicht dienen: Deckungsinformation gegenüber den Kunden, Bestandsinformation für die internen Prozesse und Reportings, Grundlagen für Ausschreibungen gegenüber Versicherungsgesellschaften.
Was spielt der Data Extraction Service DXS im Umfeld der Interessengemeinschaft IG B2B for Insurers + Brokers für eine Rolle?
Christian Lory: Die Interessengemeinschaft IG B2B for Insurers + Brokers definiert die Standards für die digitale Kommunikation zwischen den Versicherungsgesellschaften und den Versicherungsbrokern. Diese Standards gibt es schon seit Langem, doch es hapert mit deren Umsetzung. Der Schweizermarkt besteht aus über 20 Versicherungsgesellschaften, denen ein gutes Dutzend Brokersoftware-Hersteller gegenüberstehen. Bis in diesem breitgefächerten Markt ein gemeinsam definierter Standard umgesetzt ist, dauert es oft Jahre. Dies hat auch die Interessengemeinschaft IG B2B for Insurers + Brokers erkannt. Sie hat daher am «InnovationBoard2019» ihre neue strategische Ausrichtung verkündet: Vermehrt allgemein zugängliche Services fördern und zertifizieren, welche die Standards unterstützen. Damit soll die Umsetzung der Standards vereinfacht und beschleunigt werden. Im Rahmen dieser Strategie besteht zwischen der Interessengemeinschaft und der FIVE Informatik AG eine Koordination mit dem Ziel, dem Markt mit dem Data Extraction Service DXS ein erstes Beispiel eines zertifizierten Service für die Broker zu bieten.
Wie ist der Zeitplan dieses Projekts?
Christian Lory: Wir arbeiten seit Dezember 2018 am Projekt. Derzeit konzentrieren wir uns auf die volumenstarken Branchen der grossen Versicherungsgesellschaften. Im Verlauf des ersten Halbjahrs 2019 werden wir mit einer ersten Version an den Markt gehen. Ziel ist es, Ende 2019 den Grossteil der durch die Broker verwalteten Policen mit Hilfe des Data Extraction Service DXS digitalisieren zu können. Noch im Q1.2019 werden wir zudem auf unserer Website einen Showroom bereitstellen, wo der aktuelle Entwicklungsstand ersichtlich ist und der Service unverbindlich getestet werden kann.
Lässt sich das Prinzip der Datenextraktion auch anderswo anwenden?
Christian Lory: Ja, durchaus: Die FIVE Informatik AG verwendet die Technologie der Datenextraktion bereits seit vielen Jahren bei Pensionskassen, Krankenkassen und weiteren Branchen. Der Data Extraction Service DXS zeigt nun, dass auch im Versicherungsumfeld reges Interesse dafür besteht. Dabei konzentrieren wir uns vorerst auf die Datenextraktion mit der PDF-Police als Datenquelle.
Zufriedenheit mit den Schweizer Versicherungen
72 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer sind zufrieden mit ihren Versicherungen und 57 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer empfehlen Versicherungen an Freunde und Bekannte weiter.
Zeitverbrauch bei der Informationssuche für Versicherungsangebote
Die Schweizerinnen und Schweizer verbringen im Durchschnitt etwas mehr als drei Stunden damit, sich über ein Versicherungsangebot zu informieren. Die Hälfte der Schweizer Bevölkerung verwendet für die Informationssuche den Webauftritt von Versicherungen. Zudem informieren sich 42 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer über private Kontakte, beispielsweise bei Freunden oder Bekannten, sowie bei Onlinevergleichsportalen über die Einzelheiten der Versicherungsangebote.
Die massgebenden Entscheidungskriterien bei der Wahl von Versicherungen
Die Höhe der Versicherungsprämie ist für Schweizerinnen und Schweizer das wichtigste Entscheidungskriterium bei der Wahl von Versicherungen. Allgemein deuten die Studienergebnisse darauf hin, dass einige für Schweizerinnen und Schweizer wichtige Entscheidungskriterien von den Versicherungen nicht ausreichend berücksichtigt werden. Hierzu gehört namentlich die Kündigungsfrist von Versicherungsverträgen, die häufig als zu lang empfunden wird.
Die bisherige Häufigkeit von Onlineversicherungsabschlüssen
In den letzten fünf Jahren wurden erst 24 Prozent der Versicherungsabschlüsse online abgeschlossen. Die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer hat bislang überhaupt noch nie einen Versicherungsvertrag online unter Dach und Fach gebracht.
Bereitschaft zur Onlinekommunikation in Versicherungsangelegenheiten
36 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer können sich vorstellen, künftig rund um Versicherungsangelegenheiten mit den Versicherungsanbietern ausschliesslich online zu kommunizieren. Derzeit zählen die Onlineversicherungsportale sowie die Smartphonemessenger wie beispielsweise WhatsApp zu den beliebtesten Onlinekommunikationswegen.
Die Bereitschaft, mit Versicherungen Daten zu teilen
23 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer sind freiwillig bereit, mit den Versicherungen persönliche Daten zu teilen. Dabei können sich die Befragten eher vorstellen, persönliche Daten mit Krankenversicherungen zu teilen und weniger mit Lebensversicherungen und Sachversicherungen.
Der vollständige «Swiss Insurance Monitor 2021» kann auf der Webseite der Universität Luzern unter Swiss Consumer Studies gegen Entgelt bestellt werden. Die «Selected ‘Insights’ des ‘Swiss Insurance Monitor 2021’» sind frei verfügbar.
Ivo Flüeler, was ist und was tut die ARISCO Gruppe?
Ivo Flüeler: ARISCO ist eine auf dem schweizerischen Versicherungs-, Vorsorge- und dem damit zusammenhängenden Dienstleistungsmarkt tätige Gruppe, deren Wurzeln ins Jahr 1982 zurückreichen. Mit ihren Tochtergesellschaften ARISCO Versicherungen AG, ARISCO Vorsorge AG, ARISCO Dienstleistungen AG, ARISCO AG sowie den Geschäftsstellen in Rotkreuz, Egg bei Zürich, Herisau und Luzern gehört die Gruppe im nationalen Vergleich zu den grösseren unabhängigen Unternehmen der Branche. Im Zentrum der Tätigkeit stehen Kundenanliegen rund um die Themen Versicherungen einschliesslich Risiko- und Gesundheitsmanagement, berufliche und private Vorsorge samt Finanzplanung und Vermögensverwaltung. Dazu kommen weitere damit zusammenhängende Beratungsdienstleistungen rund um Fragen der Schadensabwicklung, der Steuern, des Absenzen- und Casemanagement sowie des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Die ARISCO Gruppe hat rund 50 Mitarbeitende und ist Gründungspartner der weltweit in 130 Ländern tätigen UNiBA Gruppe.
Welches sind die hauptsächlichen Auswirkungen der Coronakrise auf ARISCO?
Ivo Flüeler: Die ersten Auswirkungen der zweiten Welle der Coronakrise hatten ihren Anfang im März 2020. Der damals verfügte Lockdown forderte namentlich die sofortige Verschiebung des operativen Betriebes ins Homeoffice. Dies konnten wir ohne grosse Probleme bewältigen, da wir bereits zum Zeitpunkt der ersten Coronawelle alle Kundendossiers digital führten. Auch war bereits das arbeitsplatzunabhängige Arbeiten mittels Fernzugriff eingespielt. Es kamen aber andere Herausforderungen dazu, wie beispielsweise das dezentrale Führen der Teams, die Abdeckung des erhöhten Kommunikationsbedarfs infolge der räumlichen Distanz oder das Verarbeiten und Bearbeiten der immer noch grossen Mengen an physischer Post.
Haben Sie zur Bewältigung all dieser Herausforderungen spezielle Massnahmen ergriffen?
Ivo Flüeler: Bei uns ist es ein zentrales Anliegen, die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden stets im Auge zu behalten. Durch individuelle Coachingangebote und der Förderung von sozialen Kontakten wie beispielsweise durch virtuelle ARISCO-Kaffeepausen haben wir Akzente gesetzt, um den "Corona-Homeoffice-Blues" zu vermeiden. Der extra gebildete ARISCO-Coronakrisenstab steuert und begleitet alle Massnahmen und passt das Schutzkonzept entlang der Bundesratsentscheide laufend an.
Wie wirkt sich die Coronakrise auf den Schweizer Versicherungsmarkt aus?
Ivo Flüeler: Kurzfristig hat die Krise im Versicherungsmarkt deutlich aufgezeigt, dass Pandemien als schwer versicherbares Risiko und zugleich als eines der grössten Risiken in der Schweiz bei den meisten Versicherungsgesellschaften ausgeschlossen sind. Zu Beginn des Lockdowns haben sich viele unserer Kunden an uns gewandt, um zu klären, welche Unterstützung die Versicherungsindustrie ihnen in dieser Pandemie geben kann. Da es keine Pandemieversicherung gibt, sind unsere Möglichkeiten beschränkt.
Gibt es denn bald einmal eine Pandemieversicherung?
Ivo Flüeler: Die laufende Pandemie hat die Grenzen der Versicherbarkeit aufgezeigt. Vertreter verschiedener Departemente sowie der Versicherungsbranche erarbeiteten 2020 unter der Leitung des Eidgenössische Finanzdepartement EFD ein Konzept für eine Pandemieversicherung für Unternehmen. Anschliessend lud das Finanzdepartement Vertreter der Wirtschaft ein, sich dazu zu äussern. All diese Arbeiten und Stellungnahmen finden sich im 69-seitigen Dokument «Projekt ‘Pandemieversicherung’ - Bericht der Arbeitsgruppe». Schlussfolgerungen der Arbeitsgruppe: Zum jetzigen Zeitpunkt fehlen klare Anzeichen, dass die Schweizer Unternehmen grossmehrheitlich eine Pandemieversicherung in dieser Art wollen. Besonders das Obligatorium stösst auf Ablehnung in breiten Kreisen. Die anfallenden Prämien würden in diesem Fall als eine steuerähnliche Abgabe betrachtet. Kommt dazu: Für eine obligatorische Pandemieversicherung müsste voraussichtlich eine Verfassungsgrundlage geschaffen werden. Ergebnis: Der Bundesrat verzichtet darauf, das Konzept einer obligatorischen Pandemieversicherung weiterzuverfolgen. Das Eidgenössische Finanzdepartement EFD bleibt aber mit der Versicherungsbranche in Kontakt und ist offen für allfällige alternative Vorschläge.
Themawechsel: Gibt es wegen Corona Auswirkungen im Bereich der Digitalisierung des Versicherungsgeschäfts?
Ivo Flüeler: Die Coronakrise wird auch in der Versicherungsindustrie als Treiber der Digitalisierung wirken. Ich denke da an Schnittstellen und Prozesse zwischen den Brokern, Versicherungsgesellschaften und Softwareanbietern, welche weiter ausgebaut und professionalisiert werden. Zudem hat das Arbeiten im Homeoffice das digitale Bewältigen des Alltagsgeschäfts entscheidend nach vorne gebracht.
Und wie steht es im Bereich der Kundenbeziehungen und des Kundenverhaltens?
Ivo Flüeler: Ich erwarte weitere Veränderungen im Kundenverhalten. Dies namentlich in Bezug auf den Einfluss, den die beschleunigte Digitalisierung auf die «Customer Journey» hat, die Schritte des Kunden, bevor er sich für den Kauf eines Produktes entscheidet. Die Anforderungen an die Formen und Fähigkeiten, den Kunden professionell und umfassend zu beraten, werden anspruchsvoller, weil sich die hybride Beratung weiter akzentuieren wird. Wegen Corona will der Kunde unsere Beratung schon heute per Mail, per Internet, per Telefon oder per Videokonferenz. Diese Formen der Beratung werden künftig nicht verschwinden. Sie werden im Rahmen der «Customer Journey» ihren Platz neben der immer noch sehr wichtigen physischen Beratung weiter festigen und sich stets vervollkommnen.
Welchen Einfluss hat Corona auf die Versicherungsbedürfnisse?
Ivo Flüeler: Aufgrund veränderter wirtschaftlicher Gegebenheiten haben sich die Bedürfnisse etlicher Kunden im Bereich des Versicherungsschutzes geändert. Denn Entlassungen und Kurzarbeit, Schliessungen von Betrieben oder Teilen davon führen zu Überprüfungen und zu Anpassungsbedarf des Versicherungsschutzes. Zudem werden diese Entwicklungen hier und dort ein neues Bewusstsein im Risikomanagement mit sich bringen.
Wie lautet Ihre Schlussbotschaft an unsere Leserinnen und Leser?
Ivo Flüeler: Getreu unserer Vision "Wir entdecken Chancen in Risiken" bringt auch die aktuelle Covidkrise positive Effekte und Chancen mit sich. Mit der nötigen Offenheit und positiven Grundeinstellung können wir vieles aus der Krise und voneinander lernen.
Was ist Aon weltweit und in der Schweiz?
Paul Berchtold: Aon ist der führende globale Dienstleister für Risikomanagement sowie Versicherungs- und Rückversicherungsmakler und Berater für Human Resources. Weltweit arbeiten für Aon mehr als 50’000 Mitarbeitende in über 120 Ländern. Aon Schweiz AG erbringt umfassende Expertendienstleistungen und Beratung in den Bereichen Risikomanagement, Broking, Rückversicherungsbrokerage, berufliche Vorsorge und Investment. Rund 350 Mitarbeiter sind in den Büros in Basel, Freiburg, Lugano, Neuenburg, Nyon, Zug, Rapperswil und Zürich für das Unternehmen tätig. Die Zentrale der Schweiz ist in Zürich.
Wie beurteilen Sie die BrokerInitiative der Interessengemeinschaft IG B2B for Insurers + Brokers, welche die Kernprozesse im Schweizer Versicherungsmarkt bis 2020 flächendeckend digitalisieren und vereinheitlichen will?
Paul Berchtold: Die Brokerinitiative ist ein wichtiger Schritt für die Automatisierung des Versicherungsgeschäfts und bildet die Grundlage für einen strukturierten Datenaustausch. Bei der Brokerinitiative handelt es sich um ein «Alignement und Commitment» zwischen Brokern, Versicherern und Brokersoftwarehersteller mit dem Ziel, strukturierte Daten effizient verarbeiten zu können. Für uns ist dies allerdings lediglich eine erste Etappe, bei welcher versucht wird, den digitalen Wandel in der Brokerlandschaft zu beschleunigen und die Grundlagen dafür zu schaffen. In die gleiche Richtung stösst auch die am «InnovationBoard2019» angekündigte neue strategische Ausrichtung der Interessengemeinschaft IG B2B for Insurers + Brokers: Vermehrt allgemein zugängliche Services von Entwicklern fördern und zertifizieren, welche die Standards für alle Kernprozesse im Brokermarkt unterstützen. Damit soll die Umsetzung dieser Standards vereinfacht und beschleunigt werden.
Gibt es auch Schattenseiten?
Paul Berchtold: Was wir etwas vermissen, ist eine genügende Geschwindigkeit bei der Umsetzung der Standards seitens der Softwarehersteller. Hier würden wir uns mehr «Speed» wünschen.
Was unternimmt Aon im Rahmen der digitalen Herausforderungen?
Paul Berchtold: Wir befassen uns stark mit dem Thema Digitalisierung. Bevor wir uns jedoch der Digitalisierung zuwenden können, muss ein möglichst hoher Automatisierungsgrad erreicht werden. Dies hat für uns derzeit Priorität. Wir sind überzeugt, dass ein möglichst hoher Automatisierungsgrad, kombiniert mit neuen Technologien wie beispielswiese «AIl Solutions» oder «Deep Learning», interessante und gewinnversprechende zukünftige Geschäftsfelder zu entwickeln vermag. Die aktuellen «Business-to-Business (B2B)»-Austauschmöglichkeiten in der Schweiz sind indessen noch sehr beschränkt. Bei den derzeit bestehenden Lösungen kann man noch kaum von digitalisierten Lösungen sprechen. Eine der Hürden, die es zu meisten gilt, ist die Entwicklung eines einheitlichen Versicherungsstandards, wie die jeweiligen Daten zu liefern sind. Derzeit sind die Transaktionskosten zwischen dem Versicherer und dem Broker zu hoch, da weiterhin zu viele Doppelspurigkeiten bestehen und kein einheitlicher digitaler Datenaustausch schweizweit etabliert ist. Mit der neuen Strategie der Interessengemeinschaft IG B2B for Insurers + Brokers mit freiem Zugang von Entwicklern erhoffen wir uns, die notwendige Beschleunigung der Implementierung von Lösungen zu erreichen.
Was genau erwarten Sie von den Versicherungsbrokersoftwareherstellern zur bestmöglichen Unterstützung der Digitalisierung des Brokergeschäfts?
Paul Berchtold: Im Vordergrund steht ganz klar die Erwartung, dass mit den notwendigen Entwicklungen schneller vorangeschritten wird. Verglichen mit Softwareunternehmen mit denen Aon im Ausland zusammenarbeitet, ist die Geschwindigkeit der Implementation der erforderlichen Neuerungen in der Schweiz sehr bescheiden. Hier besteht definitiv Handlungsbedarf. Überdies ist es wichtig, dass wir die Kernprozesse der Interessengemeinschaft IG B2B for Insurers + Brokers schneller integrieren. Seitens der Versicherer wurden viele Anstrengungen unternommen, die Daten strukturiert zu liefern. Jetzt wird es nötig, dass die Broker diese strukturierten Daten nun auch in ihren Systemen voll nutzen können. Dadurch wird die Automatisierung der Prozesse beschleunigt.
Was hat die laufende Digitalisierung des Versicherungsbrokergeschäfts bei Aon für die Mitarbeitenden und die Kunden für Auswirkungen?
Paul Berchtold: Derzeit sind wir in einer Übergangsphase, die oft eine Doppelbelastung für Mitarbeitende darstellt und viel Flexibilität abverlangt. Wir sind froh, dass wir Mitarbeitende haben, die an die Vorteile der Digitalisierung glauben und auch bereit sind, die Extrameile zu gehen. In diesem Sinne gilt auch ein Dank an alle Mitarbeitende, die uns jeden Tag bei der Umstellung in die automatisierte und letztlich voll digitalisierte Welt unterstützen. Aufgrund der Rückmeldungen der Mitarbeitenden stellen wir fest: Durch die Optimierung der Abläufe wird Zeit geschaffen, die eine bessere Qualität der Kundenbetreuung ermöglicht.
Zum Schluss: Wie sehen Sie die Zukunft des Versicherungsbrokergeschäfts in der Schweiz?
Paul Berchtold: Aufgrund des stetig steigenden Margendrucks, der komplexeren regulatorischen Anforderungen sowie der rasch zunehmenden Digitalisierung werden die Versicherungsbroker in der Schweiz noch vermehrt unter Druck geraten. Es ist voraussehbar, dass das klassische Brokergeschäft für weniger komplexe Versicherungsgeschäfte vermehrt durch Online-Vergleichs- und Platzierungsmöglichkeiten verdrängt wird. Kommt dazu, dass die Kosten für die Automatisierung und die Erfüllung der strengeren Regulierungsvorgaben nach wie vor steigen und etliche Broker über ihre Nachfolge nachdenken. Demzufolge wird die Geschwindigkeit der Konsolidierung im Schweizer Brokermarkt zunehmen: Es wird immer mehr Partnerschaften, Zusammenschlüsse und auch Geschäftsschliessungen geben.
Auszug aus der Medieninformation vom 1. Oktober 2019: «Die IG B2B for Insurers + Brokers entwickelt und betreibt die Onlineplattform ‘EcoHub’, welche allen Teilnehmern der Schweizer Versicherungsbranche den Zugang zu Online-Services von unabhängigen Drittanbietern ermöglichen wird. Die grundlegenden Funktionen der Plattform werden bereits bis Mitte 2020 zur Verfügung stehen.»
Ziel der Onlineplattform «Eco Hub»
Die von der Interessengemeinschaft IG B2B for Insurers + Brokers entwickelte und betriebene Onlineplattform «EcoHub» wird allen Teilnehmern der Schweizer Versicherungsbranche den Zugang zu Online-Services von unabhängigen Drittanbietern ermöglichen. Aufbauend auf der Idee einer offenen Community entsteht damit ein digitaler Marktplatz für die Vorsorge-, Versicherungs- und Brokerindustrie. Mittels Zertifizierung wird die IG B2B sicherstellen, dass die Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen aller Angebote garantiert sind. Die IG B2B wird auf der neuen Plattform die Rolle der Moderatorin übernehmen und die Inhalte der Plattform gemeinsam mit ihrer Community gestalten.
Kernprozesse des Versicherungsbrokergeschäfts sind bereits digitalisiert
Die derzeit von der IG B2B betriebene Plattform «BrokerGate» ermöglicht den Versicherungsbrokern bereits heute den Zugriff auf die Brokerportale verschiedener Versicherer. Grundlage der einheitlichen digitalen Prozesse ist im Rahmen dieser Plattform die Digitalisierung der im Versicherungsbrokergeschäft entscheidenden zehn Kernprozesse: Kommunikation und Information, Vertragserstellung, Provisionierung, Mandatswesen, Schaden, Offerten, Rechnungen und Mahnungen, Schadenrendement, Vertragsverwaltung sowie Vertragsregulierung. Die IG B2B hat für deren automatisierte Nutzung den DXP(Data Exchange Proxy)-Service entwickelt. Er ermöglicht die automatisierte Übermittlung von strukturierten Daten.
Bisherige Errungenschaften in der Digitalisierung werden in «EcoHub» eingebracht
Die bisherigen Errungenschaften in der Digitalisierung des Versicherungsbrokergeschäft werden in die neue Onlineplattform «EcoHub» eingebracht. Dies zumal auch darum, weil die Standardisierung mittels des DXP(Data Exchange Proxy)-Service die optimale Grundlage für die künftige digitale Abwicklung von Prozessen mit Kunden und Partnern ist, sei es über XML(eXtensible Markup Language)-Schnittstellen, andere Programmierschnittstellen (API’s) oder Blockchain. Wie es aufgrund der bereits erreichten Nutzung aussieht, hat es der DXP(Data Exchange Proxy)-Service zum Branchenstandard im Versicherungsbrokergeschäft geschafft.
Es braucht eine offene Brokersoftware
Wer sich als Versicherungsbroker im Sommer 2020 reibungslos an die neue Onlineplattform «Eco Hub» anschliessen will, braucht eine offene Softwarelösung, die eine Anbindung an externe Systeme und Plattformen nahtlos möglich macht. Die Brokersoftware «winVS next» ist eine solche Lösung. Sie ermöglicht es bereits heute problemlos, den DXP(Digital Exchange Proxy)-Service der IG B2B zu nutzen. Sie wird auch die reibungslose Anbindung an «EcoHub» sicherstellen.